Also, äh, für heute fällt mir noch nix ein. Wenn
Sie gerne schon etwas Sinnvolles und/oder Interessantes tun möchten,
dann lesen Sie in einer oder mehreren Nachschlagewerken Ihrer Wahl nach,
wie dort die im Verlauf unseres ersten Termins gefallenen
Schlüsselbegriffe ("Logik", "Argument",
"Aussage") definiert werden und wie sie sich im Lauf der Zeit
entwickelt haben. Kein guter Ansatzpunkt ist die Wikipedia, besonders
gute Ansatzpunkte sind begriffsgeschichtliche Wörterbücher,
zum Beispiel (auch für den Hausgebrauch geeignet, weil leidlich
erschwinglich) Sandkühler (das ist ein Eigenname, keine
Berufsbezeichnung, auch wenn ich mich schon oft gefragt habe, was die
Vorfahren dieses Autors beruflich gemacht haben):
Enzyklopädie Philosophie oder - in der Institutsbibliothek -
das Historische Wörterbuch der Philosophie. Wenn Sie
letzteres vor sich haben, empfinden Sie vielleicht auch das Studium
des Eintrags "Satz vom ausgeschlossenen Dritten" als kurzweilig.
Übersetzen Sie bitte einige der folgenden Aussagen in die
jeweils andere Sprache:
Wenn Frau Holle ihre Blumen gießt, dann manifestiert sich
dies auf Erden als Nieselregen.
Nur wenn Dr. Jones rechtzeitig den Heiligen Gral findet,
überlebt sein Begleiter die Forschungsreise.
Wenn es regnet und kalt ist, dann verweilt das Schwarzbraune
Bergschaf Traude in seinem Stall und spielt auf der
Gitarre, ohne einen Blick auf den Wetterbericht zu
werfen.
Rechnen Sie unter der Voraussetzung, dass die Bewertungsfunktion
V für die Satzbuchstaben p, q, r und s die Bewertungen
V(p)=W, V(q)=F, V(r)=F und V(S)=W liefert, schrittweise den
Wahrheitswert der folgenden Aussagen aus:
(~p & ~q)
(~p v q)
~(p & ~q)
~~~~~s
~~(~~p → ~s)
Stellen Sie für einige der obigen und einige der folgenden
Aussagen schöne und richtige Wahrheitstabellen auf:
(p → (q → p))
((p → q) v (q → p))
((p → q) v (s → p))
(p v ~p)
Prüfen Sie, welche der folgenden Argumente gültig
sind:
Wenn es regnet, dann ist die Straße nass.
Also ist, wenn die Straße nicht nass ist,
es nicht der Fall, dass es regnet.
Wenn es regnet, dann ist die Straße nass.
Es regnet nicht. Also ist die Straße nicht nass.
Machen Sie sich mit dem
axiomatischen
Beweisbauer vertraut. Mit seiner Hilfe können Sie
axiomatische Herleitungen interaktiv zusammenstellen, ohne dabei
die Möglichkeit zu haben, technische Fehler zu begehen (auf
dem Papier haben Sie diese Möglichkeit).
Spielen Sie mit dem Ihnen bekannten Axiomensystem und schauen
Sie, was für schöne Aussagen Sie damit herleiten
können. Für diese Aufgabenstellung bietet sich der
axiomatische
Beweisbauer an - mit ihm erzeugte Herleitungen lassen sich
mittels Kopieren & Einfügen in jedes Textverarbeitungsprogramm
Ihrer Wahl übernehmen und in der Folge leicht ausdrucken.
Wenn Sie diese Aufgabe lieber auf dem Papier lösen, müssen
Sie darauf achten, beim Herleiten keine Fehler zu begehen.
Versuchen Sie, aus den bekannten Axiomen einige der folgenden
Aussagen herzuleiten (Prämissen brauchen Sie hierfür keine):
(Q→(P→Q))
((P→Q)→(P→P))
Untersuchen Sie die folgenden Argumente auf ihre
semantische Gültigkeit
und versuchen Sie im Anschluss, möglichst viele der
gültigen unter ihnen (syntaktisch) herzuleiten:
Präambel: Auch zum Ableiten in Kalkülen des
natürlichen Schließens stehen Ihnen hier Online-Programme
zur Verfügung, für den "Fitch-style"-Kalkül
der Lehrveranstaltung der
Beweisbauer
im Fitch-Stil. Die Vorteile daran, seine oder ihre Herleitungen auf
diesem Wege, hm, herzuleiten, bestehen darin, dass man die gängigen
Flüchtigkeits- und Anfänger(innen)fehler nicht begehen kann und
dass man gleich eine präsentable Druckfassung erhält (hier
heißt die Schaltfläche "Druckansicht"); der Nachteil
ist, dass Sie sich erst einmal mit dem Programm vertraut machen müssen.
Der wichtigste kommentierungsbedürftige Unterschied zum Herleiten
auf dem Papier ist der, dass Sie Prämissen mit der Schaltfläche
"Prämisse" eingeben müssen, Zusatzannahmen hingegen
mit der Schaltfläche "A". Wie schon beim axiomatischen
Fall werden die Konnektive auf Grund der Einschränkungen der
üblichen Computertastaturen hier wie folgt eingegeben und angezeigt:
"->" (Konditional), "&" (Konjunktion),
"v" (Disjunktion), "~" (Negation).
Leiten Sie bitte einige der folgenden Argumente her (sie sind nach
aufsteigendem Schwierigkeitsgrad geordnet); bei diesen Argumenten ist
die Konklusion jeweils ein Konditional, und in einem solchen Fall versucht
man sein oder ihr Glück erst einmal mit einer Pfeil-Einführung.
p |- q→p
p→(q→r) |- (p&q)→r
(p&q)→r |- p→(q→r) (Hier ist die
Konklusion ein Konditional mit dem Antecedens p und mit
dem Konsequens q→r. Für eine →E muss man
also p annehmen und daraus q→r herleiten. Leider
ist q→r seinerseits ebenfalls ein Konditional, und
um ein Konditional herzuleiten, versucht man in der Regel
als erstes eine →E... Man wird also innerhalb der
→E, mit der man aus p auf q→r schließt,
eine weitere →E benötigen, mit der man aus q auf
r schließt.)
Leiten Sie bitte einige der folgenden Argumente her. Ihre Gemeinsamkeit
ist, dass eine der Prämissen Disjunktionen sind, weshalb man - wenn sich
kein anderer Weg aufdrängt - Oder-Beseitigungen versuchen kann:
p v (q &r) |- p v q
(p & q) v r, r→q |- q
(p→q)v(p→r), p |- q v r
(Falls sich eines der Argumente gar nicht herleiten lässt,
es Ihnen besonders wenig gültig erscheint oder Sie einfach
besonders viel Spaß haben möchten, dann prüfen
Sie einfach auf semantischem Wege, ob das betroffene Argument
überhaupt gültig ist.
p→q |- ~(p&~q)
Lösungsvorschlag (nur im Notfall lesen!)...
Hier hilft nur ein indirekter Beweis -
nehmen Sie das Gegenteil der Konklusion an und versuchen Sie, daraus
einen Widerspruch herzuleiten...
p v q, ~q |- p
Lösungsvorschlag (nur im Notfall lesen!)...
Hier empfiehlt sich eine Oder-Beseitigung. Der erste Teil, der
Schluss auf p→p, wird nicht sehr kompliziert sein. Der zweite
Teil, der Schluss auf q→p, wird dafür etwas komplizierter
sein und eines indirekten Beweises bedürfen...
|- p→(q→p)
Ein Argument ganz ohne Prämisse! Eine Aussage, die sich herleiten
lässt, ohne dass man dafür irgendwelche Prämissen benötigt,
heißt übrigens Theorem.
Lösungsvorschlag (nur im Notfall lesen!)...
Dieses Beispiel ist einfacher, als es aussieht, und
ähnelt stark dem Argument p |- q→p, das wir bereits in der
Lehrveranstaltung hergeleitet haben. Die herzuleitende Konklusion
ist ein Konditional, also ist es ein guter Ansatz, eine
Pfeil-Einführung zu versuchen - hierfür nimmt man das
Antecedens, p, an und versucht das Konsequens, q→p, daraus
herzuleiten. Komplikation: Dieses Konsequens, q→p, ist
seinerseits wieder ein Konditional - um es herzuleiten, wird
man also noch einer Pfeil-Einführung
bedürfen...
Suchen Sie sich eines oder zwei (gerne auch mehrere) der folgenden
Argumente aus und ermitteln Sie, welche davon gültig und welche
ungültig sind. Leiten Sie anschließend einige der
gültigen Argumente her.
Ermitteln Sie bitte, welche der folgenden Argumente
gültig sind, und leiten Sie die gültigen her:
p |- p&q
p&q |- p
p v q |- q→p
p v q |- ~q→p
Lösungsvorschlag (nur im Notfall lesen!)...
Beachten Sie, dass die Konklusion ein Konditional ist. Was versucht
man in so einem Fall als erstes? Und: Ja, um aus der Annahme des
Antecedens auf das Konsequens zu schließen, werden Sie einer
vB bedürfen.
Wenn die Erde eine Kugel ist, dann sind Weltumsegelungen
möglich. Weltumseglungen sind möglich. Also
ist die Erde eine Kugel.
Leiten Sie bitte einige der folgenden Argumente her:
|- p v ~p schwierig!
~p |- p→q
p→(q→r) |- (p→q)→(p→r)
Lösungsvorschlag (nur im Notfall lesen!)...
Dieses Beispiel ist gar nicht so schwer, wie es
aussieht. Die Konklusion ist ein Konditional, deshalb versuchen
wir als erstes eine - Sie wissen schon. Das Konsequens,
das wir aus dem Antecedens herleiten wollen, ist seinerseits
leider wieder ein Konditional - das heißt, wir brauchen
noch so eine Sie wissen schon.
Um während der pfingstbedingt langen Vorlesungpause Entzugserscheinungen
vorzubeugen, sollten Sie jeden Tag einem oder mehreren der folgenden
Aufgabenstellungen widmen.
Übersetzen Sie bitte die folgenden Aussagen:
Alle Schafe sind wollig.
Nur Schafe sind wollig.
Mindestens ein Schaf ist wollig.
Mehr als ein Schaf ist wollig.
Es gibt auch andere wollige Tiere als Schafe.
Es gibt naive Schafe.
Nicht alle Schafe sind naiv.
Schafe mögen warmes Bier.
Manche Schafe trinken zu viel warmes Bier.
Raben sind sehr intelligent.
Graugänse sind auch nicht dumm.
Schweine sind sehr niveauvolle Tiere.
Es gibt genau sieben Hauptlaster.
Schafe sind Wiederkäuer.
Nicht mehr als vier Schafe kennen eine Graugans, und nur eines
von ihnen trinkt gerne warmes Bier.
Schafe sind sehr anspruchslose Tiere.
Einige Schafe sind sogar zu anspruchslos.
Übersetzen Sie bitte auch die folgenden Sätze. Legen Sie
dafür folgende Interpretationen der vorkommenden Prädikate
zugrunde: S_ ... _ ist ein Schaf; G_ ... _ ist eine Gans;
H_ ... _ arbeitet in einem Sozialberuf; F_ ... _ ist eine
Führungskraft; B_ ... _ ist berufstätig.
Überlegen Sie auch gleich, welche der folgenden Sätze synonym
sind.