Freiwillige Hausübung zum Nachdenken und zum Erwerb von Pluspunkten:
Versuchen Sie bitte, für einige der folgenden Aussagen
Wahrheitstabellen aufzustellen.
Wenn Sie Lust dazu haben, dann
können Sie Ihre Lösungen mit den
zentralen
Verarbeitungen meines Logikübergangs überprüfen. (Neiiin!
Überprüfen hab ich gesagt, nicht lösen...)
Welche der folgenden Argumente sind gültig?
Erinnern Sie
sich daran, dass ein Argument genau dann gültig ist, wenn unter der
Voraussetzung, dass alle Prämissen wahr sind, auch die Konklusion wahr
ist.
Hinweis: Es sind diesmal recht viele Beispiele. Sie müssen natürlich nicht alle lösen - am besten wählen Sie aus jeder Gruppe zwei oder drei Stück aus.
Versuchen Sie bitte, für möglichst viele der folgenden Wahrheitswertverläufe je mindestens einen Satz zu finden, der genau diesen Wahrheitswertverlauf hat:
Anmerkung: Der Wahrheitswertverlauf ist vierzeilig, das heißt der gesuchte Satz wird zwei unterschiedliche Satzbuchstaben enthalten müssen.
Ein Beispiel: den Wahrheitswertverlauf W-F-F-F erzeugen unter anderem die drei Sätze P ∧ Q, ~(P → ~Q) sowie ~(Q → ~P).
Wenn Sie auf dem Gebiet der Wahrheitstabellen noch nicht ganz sattelfest sind beziehungsweise wenn Ihre Wahrheitstabellen bei der letzten Hausübung noch nicht ganz standfest waren, üben Sie bitte noch ein bisschen weiter und stellen Sie für ein paar der folgenden Sätze Wahrheitstabellen auf (schreiben Sie ruhig auch alle komplexeren Zwischenergebnisse auf, man vertut sich dann weniger leicht):
Denksportaufgabe: Wieviele dreistellige Verknüpfungen gibt es in der klassischen Aussagenlogik, und warum haben wir für keine einzige von ihnen ein eigenes Zeichen (=einen eigenen Junktor)?
Wir haben uns heute dreiviertelformal davon überzeugen können, dass die beiden Konnektivmengen {~,∧} sowie {~,v} funktional vollständig sind, das heißt dass sich nur mit den beiden Konnektiven ~ und ∧ einerseits sowie nur mit den beiden Konnektiven ~ und ∨ andererseits jeeeedes Konnektiv ausdrücken lässt.
Bilden Sie mit Hilfe der Formationsregeln einige wohlgeformte Sätze, die Ihnen besonders gut gefallen.
Welche der folgenden Zeichenketten sind wohlgeformte Sätze der von uns erlernten logischen Sprache, welche der folgenden Zeichenketten sind keine wohlgeformten Sätze der von uns erlernten logischen Sprache, warum sind diejenigen der folgenden Zeichenketten, die wohlgeformte Sätze der von uns erlernten logischen Sprache sind, wohlgeformte Sätze der von uns erlernten logischen Sprache, und warum sind diejenigen der folgenden Zeichenketten, die keine wohlgeformten Sätze der von uns erlernten logischen Sprache sind, keine wohlgeformten Sätze der von uns erlernten logischen Sprache? Und was könnte man denjenigen der folgenden Zeichenketten angedeihen lassen, die keine wohlgeformten Sätze der von uns erlernten logischen Sprache sind, damit sie wohlgeformte Sätze der von uns erlernten logischen Sprache werden?
Auf Grund der Formationsregel 1 wissen wir, dass die beiden Satzbuchstaben P sowie Q wohlgeformte Sätze der von uns erlernten logischen Sprache sind. Auf Grund der Formationsregel 2 wissen wir, dass wir vor P ein Verneinungszeichen schreiben dürfen und dass die entstehende Zeichenkette, ~P, ebenfalls ein wohlgeformter Satz der von uns erlernten logischen Sprache ist. Auf Grund von Formationsregel 3 wissen wir, dass die Zeichenkette (~P ∧ Q) ebenfalls ein wohlgeformter Satz der von uns erlernten logischen Sprache ist. Wiederum auf Grund von Formationsregel 1 wissen wir, dass die Zeichenkette ~(~P ∧ Q) ein wohlgeformter Satz der von uns erlernten logischen Sprache ist.
Auf Grund welcher Formationsregeln sind nun die folgenden Ausdrücke wohlgeformte Sätze der von uns erlernten logischen Sprache?
Schaffen Sie es bereits, ein paar der folgenden Argumente herzuleiten, d.h. die Konklusion zu erzeugen, indem sie die Ihnen bereits bekannten Schlussregeln anwenden? (Selbstverständlich dürfen Sie auch die Ihnen unbekannten Schlussregeln anwenden.)
Die polnische Notation ist eine sehr einfache Schreibweise, mit der sich logische Ausdrücke (und mathematische Formeln) klammerfrei und gänzlich intuitiv niederschreiben und erfassen lassen. Wenn Sie dieser Aussage zustimmen, dann möchten Sie vielleicht einige Aussagen in polnische Notation übersetzen und einige andere Aussagen rückübersetzen.
Erinnern Sie sich daran, dass N für die Negation, K für die Konjunktion, A für die Disjunktion ("Alternation") und C für das Konditional steht.
Bestimmen Sie bitte den Typ jedes der obigen Sätze, das heißt ermitteln Sie, ob es sich um eine Negation, eine Konjunktion, eine Disjunktion, ein Konditional oder um sonstwas handelt.
Beispiele: Der zweite und der dritte Satz sind Disjunktionen.
In welcher Notation ist es einfacher, die vorangehende Aufgabe zu lösen? Was ist der Grund dafür?
Wenn Sie Lust dazu haben, Argumente herzuleiten, dann finden Sie vielleicht unter den folgenden einige, die Ihnen zusagen.
Wählen Sie aus den folgenden Argumenten ein oder zwei Dutzend und leiten Sie diese her:
→
(Pfeil nach rechts) nicht korrekt darstellen,
sondern statt dessen ein Kästchen anzeigen. Wenn Sie vor einer solchen
Softwarekombination sitzen, dann denken Sie sich bitte anstelle aller
Kästchen Rechtspfeile.
Versuchen Sie, wenn Sie Lust dazu haben, die folgenden drei klassischen Schlussfiguren herzuleiten, ohne in Ihre heutige Mitschrift zu schielen:
Und hier die versprochene
Alternativlösung für den modus tollendo
ponens, die sich in der Übungsstunde nicht
mehr ausgegangen ist: 1. P ∨ Q Prämisse
2. ~P Prämisse
3. ~Q * A
4. P * A
5. ~P * 2Reit
6. P & ~P * 4,5&E
7. P -> (P & ~P) * 4-6->E
8. Q * A
9. ~Q * 3Reit
10. Q & ~Q * 8,9&E
11. ~(P & ~P) * A
12. Q & ~Q * 10Reit
13. P & ~P * 11-12~B
14. Q -> (P & ~P) * 8-13->E
15. P ∨ Q * 1Reit
16. P & ~P * 15,14,7vB
17. Q 3-16~B
Die folgenden Argumente sind relativ einfach herzuleiten:
Es ist nicht der Fall, dass die folgenden Argumente relativ einfach herzuleiten sind:
Heute waren wir alle sehr brav und haben wir unsere erste Logikprüfung gemacht. Aus diesem Grunde gibt es heute nur eine kleine Hausübung.
Diejenigen, die bei der Prüfung nicht die Aufgaben beider Gruppen gelöst haben, können die jeweils nicht behandelte Gruppe gerne als Quelle zusätzlicher Hausübungsaufgaben heranziehen. Und diejenigen, deren Verlangen nach Herleitungen schon quälend groß geworden ist, finden vielleicht in meinem Übungsskriptum weitere für sie interessante Beispiele.
Versuchen Sie, P ∨ (Q → R) |- ~P → (~Q ∨ R) herzuleiten.
Achtung: In der ursprünglichen Angabe war ein Tippfehler enthalten und lautete die Konklusion ~R → (~Q v P) (P und R waren also vertauscht). Dieses Argument wäre nicht gültig! Generell können und sollten Sie - wenn Sie Zweifel an der Gültigkeit eines Arguments haben - eine semantische Überprüfung vornehmen, entweder manuell oder mit dem Logikübergang (dort wiederum können Sie kein ganzes Argument auf einmal eingeben, sondern nur einzelne Sätze, aber das macht ja nichts).
Sehen Sie mit hoffnungsfrohem Blick die folgenden prädikatenlogischen Ausdrücke an. Ermitteln Sie die exakte Bedeutung dieser Ausdrücke, übersetzen Sie diese in die deutsche Sprache und überlegen Sie, worin die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge dieser Aussagen bestehen.
Wenn Ihr Browser bzw. Ihr Betriebssystem keine Sonderzeichen darzustellen in der Lage ist, finden Sie unter jedem Beispiel eine Übersetzung in Lateinschrift, bei der das große "A" für den Allquantor und das große "E" für den Existenzquantor steht.
Wie wäre es damit, einige der nachfolgenden Argumente herzuleiten?
Auch heute habe ich wieder ein paar schöne Beispiele für Sie:
2008/04/16 21:48:31
christian.gottschall@posteo.de